Nicht nur die große Politik hat Auswirkungen auf die Zukunft. Das Motto der lokalen Agenda 21 "Global denken - lokal handeln" macht deutlich, dass vor allem auf kommunaler Ebene gestaltet werden kann, denn "wenn vieleMenschen an vielen Orten Schritte tun, kann das die Welt verändern". Ich habe mich in den letzten 10 Jahren vor allem für eine umwelt- und menschenfreundlichere Verkehrspolitik und Stadtgestaltung eingesetzt. Ein gutes Fuß- und Radwegekonzept liegt vor. Zahlreiche Verbesserungsvorschläge für den ÖPNV haben wir gemacht. Z.B. haben wir untersuchen lassen, ob eine Stadtbahn vom Bahnhof ins Tammer Feld möglich ist, um die B 27 zu entlasten. Die Studie kann bei mir bestellt werden. Die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen scheitert bisher, weil die Mehrheit im Gemeinderat das Geld lieber für Tiefgaragen und Straßenbau ausgibt. Unter Mobilität wird heute immer noch vor allem die freie Fahrt mit dem eigenen Auto verstanden. Eine Verkehrspolitik, die sich einseitig am Auto orientiert, ist aber angesichts der begrenzten Kapazitäten in der Fläche und der negativen Auswirkungen des Individualverkehrs auf die Lebensqualität nicht zukunftsfähig.
Zukunftsfähigist eine Gesellschaft nur dann, wenn sie das Kapital ihrer Kinder nicht verspielt. Wir dürfen mit unserem Verhalten die Gestaltungsmöglichkeit künftiger Generationen nicht einschränken und wir müssen Kindern und Jugendlichen den Raum in unserer Gesellschaft geben, der ihnen zusteht. Immer mehr aber werden sie als Kosten- und Störfaktor gesehen. Wir brauchen uns also nicht zu wundern, wenn sie sich dann auch so fühlen und sich entsprechend verhalten. Ich habe mich für ein Kinderbüro eingesetzt, das neben der städtischen Jugendförderung auch Kindern die Möglichkeit geben soll, sich in die kommunale Planung einzumischen. Das Konzept wurde zwar abgespeckt, aber immerhin gibt es seit 2001 ein Kinderbüro, das bei der städt. Jugendförderung angesiedelt ist und mit einer halben Stelle besetzt ist.