Die Grünen im Ludwigsburger Gemeinderat haben beantragt, die 11 Kurzzeitparkplätze in der Myliusstraße umzuwandeln. Aus gegebenem Anlass möchten sie nun zur Versachlichung des Themas „Parkplätze in der Myliusstraße“beitragen. Denn in Anzeigen, ausgelegten Unterschriftenlisten und in den sozialen Medien wird ein falscher Eindruck erweckt und das Thema unnötig aufgebauscht. Der genaue Antragstext ist vielleicht vielen Menschen gar nicht bekannt. Er lautet:
Die Kurzzeitparkplätze in der Myliusstraße werden umgewandelt. Lieferzone und Behindertenparkplätze bleiben erhalten und werden bei nachgewiesenem Bedarf sogar erweitert.Es soll eine kostengünstige, schnelle Umgestaltung mit einfachen Mitteln erfolgen.
Die vollständige Begründung ist auf www.gruene-lb.de nachzulesen, in Kürze dargestellt: Es soll vor allem durch wegfallenden Parksuchverkehr und Ein- und Ausparkvorgänge der Busverkehr deutlich weniger behindert und dadurch pünktlicher werden.
Die Antragstellerin Christine Knoß betont: Es wird behauptet, durch die Wegnahme der 11 Kurzzeitparkplätze würden die Belange von Menschen mit Behinderung nicht berücksichtigt, jedoch ist das Gegenteil der Fall. Auch auf den Lieferzonen, die erweitert werden könnten, darf gehalten werden, um Menschen aussteigen zu lassen. Hier gäbe es durch den Vorstoß der Grünen sogar mehr Kapazitäten, da eine Lieferzone nicht durch parkende Autos blockiert werden darf. Auf einem Kurzzeitparkplatz darf hingegen jeder sein Auto parken und hier den knappen Straßenraum blockieren.
Die Argumentation von Herrn Stammberger, der eine Unterschriftenkampagne initiert hat, erscheint etwas fragwürdig, da Optiker und Sanitätshaus Stufen im Eingangsbereich haben und daher selber nicht barrierefrei sind. Der Vorgang der Abstimmung, zunächst im Ausschuss und dann wegen Stimmengleichheit nochmals im Gemeinderat,ist auch ein vollkommen normaler demokratischer Vorgang. Dieser muss nicht wiederholt als ungewöhnlich herausgestellt werden
Zusatz zur Pressemitteilung:
Die Gemeinderatsfraktion der Grünen stellt den unsachlichen Behauptungen, dass der Wegfall von Parkplätzen Existenzen bedrohen würde, verkehrswissenschaftliche Erkenntnisse gegenüber. So führte der Wegfall von Parkplätzen in untersuchten Städten zu Umsatzsteigerungen. Aber auch ohne große Studien ist es augenfällig, dass die 11 Kurzzeitparkplätze in der Myliusstraße den Busverkehr und Personen behindern, die nur kurz zum Aussteigen bei der Apotheke, der Ärztin, dem Sanitätshaus oder Optiker, gebracht werden. Genau diesen hätte der Antrag der Grünen das Leben erleichtert.
Weitere Informationen:
Radwege statt Parkplätze - und schon steigt der Umsatz anliegender Läden
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Originalstudie:
https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/01944363.2019.1638816