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Heute billig – morgen Altlasten

Die Grüne Fraktion fordert die Stadt auf, bei der Beschaffung auf ökologisch und soziale Kriterien zu achten.

Die Fraktion vonBündnis 90/Die Grünen hat auf den Umweltbericht der Stadt mit 3 Anträgen reagiert.

Bei Baumaterial aus Kunststoffen solle künftig schon bei der Ausschreibung darauf geachtet werden, dass das Material frei ist von Schwermetallen, Polychlorierten Biphenylen (PCB) und PVC, so Roswitha Matschiner. Oft werde Material aus PVC z.B. bei Elektrokabel aus Kostengründenbevorzugt, obwohl es umweltverträglichere Alternativen gebe. „Die wahren Kosten die uns durch die Entsorgung von PVC entstehen, sind nicht im Preis enthalten. Sie werden künftigen Generationen aufgehalst.“

Die Stadträtin zeigte sich erfreut, dass die Schadstoffsanierung in den städt. Gebäuden, die vor 5 Jahren auf ihren Antrag hin begonnen wurde, nun abgeschlossen sei. „Die Bilanz von 6 Mio € Kosten macht aber auch deutlich, dass wir heute künftigen Generation wieder Folgekosten hinterlassen, wenn wir bei der Beschaffung von Material das scheinbar billigereProdukt wählen ohne die Ökobilanz zu berücksichtigen.“

Dazu gehört auch die Verwendung fair hergestellter Produkte wie z.B. Blumen mit dem FLP-Siegel.

Das Flower-Label-Programm ist das Ergebnis langjähriger Lobbyarbeit der Blumenkampagne von FIAN in Zusammenarbeit mit „Brot für die Welt“ und „Terre des Hommes“. Es garantiert, dass die Arbeitsbedingungen für die BlumenarbeiterInnen den internationalen Menschenrechten entsprechen.

Denn Hungerlöhne, Unterdrückung gewerkschaftlicher Aktivitäten und Gesundheitsgefahren durch massiven Pestizideinsatz sind in den wichtigsten Produktionsstandorten in Lateinamerika und Afrika an der Tagesordnung.

Im dritten Antrag verlangt die Fraktion, dass die Stadt sich künftig nicht mehr durch den Bezug von Natur- und Pflastersteinen, oder Textilien, die mit Hilfe von Kinderarbeit hergestellt wurden, an deren Ausbeutung beteiligen soll. Auch Vereine sollen künftig bei dem Bezug von Bällen oder Sportbekleidung auf die Unbedenklichkeit durch dieZertifizierung unabhängiger Organisationen (z.B. Transfair oder Rugmark-Siegel)achten.

Dass die städtische Kantine bereits fairen „Barock-Cafe“verwendet, sei schon ein gutes Signal.

„Wir hoffen, dass die Stadt unsere weiteren Anregungen aufnimmt und als Vorbild Bürgerinnen und Bürger, sowie die Verantwortlichen in den Betrieben motiviert, beim Einkauf soziale und ökologische Kriterien stärker zu berücksichtigen,“ so Matschiner.

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