Die grüne Gemeinderatsfraktion meldet sich mit einer Pressemitteilung zur geplanten Umsiedelung der Spedition ATEGE zu Wort und befürwortet den Standort „Hintere Halden“. Die Nähe zur Autobahn und die verkehrsgünstige Lage seien ideal. Es sei zu berücksichtigen, dass keine wesentliche zusätzliche Verkehrsbelastung auf Ludwigsburg zukommen wird, da die Spedition bereits heute im Gewerbegebiet Ziegelwerke ansässig ist. Vielmehr könnten Verkehrsbeziehungen entzerrt werden. Aus Sicht der Grünen könnten beim Freizeitverkehr Einschnitte hingenommen werden, während der Wirtschaftsverkehr zur Versorgung der Bevölkerung notwendig sei.
Der Speditionsbetrieb sei bereit, ein innovatives Gebäude zu erstellen und zeige sich bei den Rahmenbedingungen flexibel. Zudem seien die Tore für die Abfertigung der großen LKW zur Autobahn hin orientiert. Durch das Gebäude werde der Lärm der A 81 aus dieser Richtung eher noch gedämpft. „ATEGE ist ein wichtiges Dienstleistungsunternehmen für Ludwigsburger Firmen. Wir wollen dem Unternehmen eine Chance für eine zukunftsfähige Entwicklung auf diesem geeigneten Grundstück geben und stellen uns dem Strukturwandel,“ formuliert es Stadtrat Markus Gericke. Die Bedeutung der Industrie und des produzierenden Gewerbes gehe seit Jahren zugunsten des Dienstleistungsbereiches zurück. Gleichzeitig bieten die bisherigen Flächen der von ATEGE genutzten Speditionsanlage Erweiterungspotenzial für die Firma STIHL.
Die Grünen im Gemeinderat betonen, dass sie eine Umsiedelung der Speditionsanlage in das Gewerbegebiet Waldäcker I ablehnen. Die Fläche sei als Erweiterungsfläche für Mann und Hummel vorgesehen. „Auch wenn aktuell eine derartige Erweiterung nicht geplant sei, so würde in diesem Fall nach einer Ansiedelung direkt auf die Kleingartenanlage „Frohmannkaserne“ zurückgegriffen. Für uns kommt diese Variante nicht in Frage, weil wir für den Erhalt der Kleingärten sind.“ stellt Stadträtin Roswitha Matschiner klar.
Speditionsbetriebe mit ihrer flächenintensiven Nutzung im Verdichtungsraum zu halten und Raum für die weitere Entwicklung zu geben, sei eine schwierige Aufgabe für die Wirtschaftsförderung. ATEGE sei aber am Standort Ludwigsburg interessiert. „Wir sehen die Notwendigkeit und im vorliegenden Fall die Chance, Arbeitsplätze in Ludwigsburg zu erhalten,“ so Stadtrat Siegfried Rapp. Dementsprechend haben die Grünen wenig Verständnis für Äußerungen aus anderen Fraktionen, die unter der Hand einen Weggang des Unternehmens aus Ludwigsburg nicht bedauern würden.