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Grüne Stadträte pflanzen Mais

- und protestieren damit gegen Gentechnik

Die Gemeinderatsfraktion der Grünen hat sich auf einem Stückle in Neckarweihingen getroffen und Mais gepflanzt. In Handarbeit wurde der spezielle Bantam-Mais ausgebracht. Stadtrat Christian Kopp – gleichzeitig Landwirt im Stadtteil – setzt sich seit langem gegen Gentechnik in der Landwirtschaft ein. Gemeinsam mit dem Bauernverband hat er schon den größten Teil der Landwirte dazu gebracht, sich selbst zu verpflichten, kein gentechnisch verändertes Saatgut zu verwenden: „Die Risiken der Gentechnik sind zu hoch. Keiner kann absehen, welche Auswirkungen sie haben wird.“ Die aktuelle Rückrufaktion von gentechnisch verändertem Mais zeige deutlich, dass dies nicht der Zukunftspfad für die Landwirtschaft sein kann.

 

Ziel der Pflanzaktion ist es unter anderem, über die Verwendung von gentechnisch verändertem Saatgut in der Umgebung informiert zu werden. „Wer Bantam-Mais pflanzt und sich registrieren lässt, muss nicht nur über den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in Kenntnis gesetzt werden, sondern auch vor verändertem Pollen geschützt werden“, so Stadträtin Elfriede Steinwand.

 

Fraktionsvorsitzender Markus Gericke sieht die Aktion auch noch unter einem anderen Gesichtspunkt: „Wir sollten es unterlassen, in so sensiblen Bereichen in die Schöpfung eingreifen zu wollen.“ Die von den Herstellern gepriesenen Chancen der Gentechnik stünden in keiner Relation zum Druck, der auf die Landwirtschaft aufgebaut werde. Daher begrüßen die Grünen die Selbstverpflichtung der Landwirte und danken dem Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes für die gute Zusammenarbeit.

 

Rechtzeitig zur Saat hat es kräftig geregnet, so dass die Pflanzen hoffentlich bald sprießen werden und der Ernte im Herbst nichts im Weg steht. Zwischendrin wird die grüne Fraktion wohl aber noch einmal zum Bodenlockern und Unkrautjäten kommen müssen.

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