Die Ludwigsburger Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen fordert die Stadtverwaltung mit einem Antrag auf, dafür zu sorgen, dass Kundinnen und Kunden, die umweltfreundlich mit dem öffentlichen Verkehr in die Stadt fahren, nicht länger benachteiligt werden dürfen.

Der Hintergrund: Die städtische Parkierung GmbH (PAG) verkauft Gutzeitkarten im Wert von einem Euro für die städtischen Parkhäuser mit 40 % Rabatt an die Einzelhändler. Diese geben die Gutzeitkarten an ihre Kunden weiter und übernehmen damit 60% der Kosten für eine Stunde parken. Mit der sog. „Brötchentaste“ können die Kunden die erste Stunde umsonst parken. Stadträtin Roswitha Matschiner: Das ist eine Subvention aus Steuergeldern von 1,40 Euro für zwei Stunden parken. Wer dagegen mit dem Bus oder der S-Bahn kommt, bekommt keinen Bonus und muss zudem jährlich mit Fahrpreiserhöhungen rechnen. So zieht man den Verkehr in die Stadt, statt die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Angesichts der hohen Feinstaubbelastung in Ludwigsburg müsste es umgekehrt sein: die Parkierung muss teurer und die Busfahrt billiger werden.

Die Grünen fordern den Bonus deshalb für NutzerInnen des öffentlichen Verkehrs. Der Einzelhandel könnte beim VVS subventionierte Rabattmarken erwerben und gibt diese im Wert von einem Euro an seine Kunden weiter. Die Kunden könnten den Bonus beim nächsten Fahrkartenkauf an jedem Fahrkartenautomat einlösen. Matschiner: „Wer kräftig Rabattmarken sammelt, käme dann auch günstig zu einer Monats- oder Jahreskarte und wer die hat, nimmt beim nächsten Stadtbummel lieber den Bus als das Auto, weil der nichts mehr extra kostet.“

Klar ist, dass für dieses System die Fahrkartenautomaten umgerüstet werden müssten, weshalb die Fraktion die Stadtverwaltung auffordert, mit dem Verband Region Stuttgart und dem VVS zu verhandeln. Die Grüne Regionalfraktion unterstützt das Anliegen in einem eigenen Antrag zur Förderung des ÖPNV.