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An der Marbacher Straße wird wieder ein Chance vertan

Das Ludwigsburger Radwegenetz liegt seit Jahren in den Schubladen

Die Forderung ist nicht neu: seit Jahren drängen die Grünen im Ludwigsburger Gemeinderat auf den Ausbau des Radwegenetzes in Ludwigsburg, das seit 10 Jahren in der Schublade liegt. Mit dem Luftreinhalteplan gegen die Feinstaubbelastung stieg der politische Druck, mehr für den umweltfreundlichen Verkehr zu tun. Mit diesem Rückenwind konnten die Grünen im letzten Jahr endlich einen Maßnahmenkatalog im Gemeinderat durchsetzen. Doch Papier ist geduldig. Während die großen Fraktionen für den Ausbau der Strombergstraße den Schulterschluss üben, bedauern die Grünen, dass der Ausbau des Radwegenetzes nicht in die Gänge kommt.

 

Mit den Baumaßnahmen auf der Marbacher Straße habe man wieder eine Chance vertan. Die Grünen hatten bereits vor sechs Jahren im Rahmen des Bebauungsplans Hungerberg den Antrag gestellt, dass im Zuge des damaligen Straßenumbaus in der Marbacher Straße der Radweg stadteinwärts so umgebaut werden müsse, dass er der Straßenverkehrsordnung entspreche. Stadtauswärts sollte ein Angebotsstreifen für Radfahrer angelegt werden. Die Grünen hatten im Ausschuss nachgefragt, warum dieser Radweg bei den aktuellen Baumaßnahmen wieder nicht realisiert wird. Baubürgermeister Schmidt fiel dazu nur ein, dass die Planung noch nicht soweit sei und ein Radweg erst noch geprüft werden müsse. Matschiner: „Jedes Jahr haben wir in Anträgen auf die unzumutbaren Zustände in der Marbacher Straße hingewiesen. Wenn jetzt die Pläne dazu immer noch nicht vorliegen, ist das eine Schande und ein Armutszeugnis für die Stadt. Während unsere Bemühungen um bessere Radwegeverbindungen von anderen im Gemeinderat inzwischen als „unser Hobby“ betrachtet werden, ist für uns diese, die Radfahrer ignorierende, Verkehrspolitik schon lange nicht mehr tragbar.“ Die Forderung aus dem Stadtentwicklungskonzept nach attraktiven Radwegeverbindungen aus allen Stadtteilen in die Innenstadt werde nicht mit dem dafür nötigen politischen Willen verfolgt. „Neue Radwege haben in Ludwigsburg leider nur eine Chance wenn sie die Stadt nichts kosten, wie bei der Mörikestraße, oder wenn zufällig der Platz dafür da ist, wie in der einst überdimensionierten Schlieffenstraße.“ Dort hatten die Gewerbebetriebe gefordert, die 4-Spurigkeit zugunsten von mehr Parkplätzen aufzugeben. Die Stadt sei nach dem Luftreinhalteplan aber in der Pflicht, wirksame Maßnahmen gegen die heutige Verkehrsbelastung zu ergreifen. Ein Maßnahmenkatalog auf dem Papier helfe aber nicht weiter wenn die Umsetzung der Maßnahmen verschlafen werde.

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