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Rückblick auf Ludwigsburger Schlossfestspiele 2012

Stellungnahme zum TOP 2 der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Kultur und Verwaltung am 16.04.2013:

Ludwigsburger Schlossfestspiele:
Jahresbericht 2012; Freigabe des städtischen Zuschusses 2013 zur Auszahlung

 

Meine Damen und Herren,

das Jahr 2012 hat die Festspielleitung unter das Motto „Ein erstes Wir“, „Die Überprüfung dieses Wir“ gestellt. Sie knüpfte damit ausdrücklich an die Großen Alten der deutsch-französischen Geschichte, namentlich an Charles de Gaulle und Stephane Hessel, an.
In künstlerischer Hinsicht kann das „Wir“ natürlich auch deutsch-französische und schlichtweg europäische Begegnung bedeuten; das „Wir“ kann aber auch an die Gemeinschaft von schöpferisch Tätigen, Interpreten und Publikum appellieren.

Herr Wördehoff, Herr Schmitz-Gielsdorf, der Slogan „Die Überprüfung dieses Wir“ stand im dritten Jahr Ihrer Intendanz auch für unsere Beziehung an, für die Beziehung zwischen der Festspielleitung und den Gremien-Vertretern der Festspielgemeinde.
Das Ergebnis dieser Überprüfung war, dass nach drei Spielzeiten noch keine hinreichende Überzeugung gereift war,
dass den insgesamt fünf Spielzeiten unter Ihrer Leitung noch etliche weitere Spielzeiten unter Ihrer Leitung folgen sollten. Danach kam es zu einem gewissen Bruch in der Beziehung.

Meine Damen und Herren, langweilig kann es einem bei Wördehoff-Festspielen nie werden.
„Kenn ich alles schon“ konnte man bei den Festivals der letzten drei Jahre nie sagen.

Vielmehr galt für die vergangenen Festspielsaisons so gut wie für die jetzt anstehende immer: Wir erfahren neue Aspekte der Welt-Vielfalt; wir erleben Kunstdarbietung in ungewohnten Dimensionen.

Herr Wördehoff, Sie haben uns gezeigt, dass dieser neue Anspruch einlösbar ist, ein Anspruch, hinter den Ludwigsburger Schlossfestspiele auch nach 2014 nicht mehr zurück fallen können.

Meine Damen und Herren, die vergangene Spielzeit habe ich in elf Vorstellungen miterlebt. Über zahlreiche andere Veranstaltungen konnte ich aus Gesprächen erfahren und konnte mir durch die begleitende Zeitungsberichterstattung ein gewisses Bild machen.
Daraus nur ein persönlicher und festspielpolitischer Hinweis: Ich bin sehr skeptisch, ob die alte Musik der Monteverdi-Ära und das entsprechende Musiktheater dieser Epoche ein wichtiges Standbein der Festspiele sein oder bleiben sollte.

Bedauerlich ist im Rückblick auf die vergangene Spielzeit, dass die Gesamtbesucherzahl nicht spürbar angezogen hat, so dass eine Reihe von Veranstaltungen an Publikumsmangel gelitten hat. Die beim potenziellen Publikum ausgelöste Neugier war noch nicht ausreichend stark genug, um es in die Säle zu treiben.

Mit der neuen Saison 2013 wollen Sie nichts Geringeres unternehmen, als uns das Vertraute im Fremden erkennen zu lassen – und deuten mit der Auswahl der Eröffnungsrednerin Corinna Ponto sogar auf das schwerste christliche Gebot der Feindesliebe hin. Ihre Programm-Linien „Die Welt der Roma“ und „Strahlkraft der osteuropäischen Volksmusik“ lassen in puncto Innovativität keinen Wunsch offen.

Als Mitglieder der grünen Gemeinderatsfraktion wünschen wir Ihnen viel Erfolg beim Erreichen der angepeilten Besucherzahlen und Karteneinnahmen.
Wir rechnen Ihnen hoch an, dass Sie den in Ludwigsburg gemeldeten Studierenden der Ludwigsburger Hochschulen einen Preisnachlass von 50 % in allen Preiskategorien einräumen – ein wichtiger Baustein für den Erfolg der Heimvorteil-Karte für Studierende, die die Stadt Ludwigsburgauf Betreiben der Grünen im Gemeinderat eingeführt hat.

Abschließend möchte ich öffentlich dazu aufrufen, die Veranstaltungs-Angebote der Festspiele in dieser Spielzeit aufzugreifen und anzunehmen– Angebote zur Bereicherung in ideeller und emotionaler Hinsicht. Die Ludwigsburgerinnen und Ludwigsburger sollten schon aus eigenem Erleben wissen, was Ihnen diese Festspielleitung bietet.

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