Die Stadt Ludwigsburg prüft alternative Standorte für die auf dem Marktplatz geplanten Veranstaltungen mit Großbildleinwand.
Begründung
Wir haben große Bedenken hinsichtlich der Entscheidung der Stadtverwaltung zur Fußballweltmeisterschaft 2006 die Spiele auf einer Großleinwand auf dem Ludwigsburger Marktplatz, umrahmt von Veranstaltungen und Gastronomie, zu zeigen. Bei einer Vorbesprechung im WKV waren uns die Ausmaße dieser Veranstaltung nicht bewusst und wurden auch nicht in ihren Dimensionen vollständig überschaut.
Eine vierwöchige Dauerbeschallung ist den Anwohnern und den Menschen die dort arbeiten nicht zuzumuten. Man muss leider wohl auch von einer zusätzlichen Belästigung durch alkoholisierte Besucherinnen und Besucher (Vandalismus, Urinieren und Beschmutzung historischer Fassaden) hinzu. Durch den Aufbau zahlreicher Gastronomiestände wäre kein Platz mehr für den Wochenmarkt, der für die Dauer von 5 Wochen (zusätzliche Tage für Auf- und Abbau) auf den Rathaushof ausweichen müsste. Trotz der günstigen Lage des Rathaushofes, verzeichnen die Marktbeschicker dort weniger Umsatz als auf dem Marktplatz. In der Summe mit anderen Veranstaltungen an denen die Marktbeschicker nicht den Marktplatz nutzen können (Weihnachtsmarkt u.a.), bedeutet das etwa ein Viertel des Jahres!
Wir meinen, dass der Marktplatz als „gute Stube der Stadt“ der richtige Platz ist für den Wochenmarkt und historische und anspruchsvolle Veranstaltungen. Für Veranstaltungen in der geplanten Form ist aber denkbar ungeeignet. Außerdem sollte die WM und die Großleinwand doch Touristen in die Stadt locken, denen wäre aber der Blick auf den historischen Marktplatz versperrt.
Wir bitten Sie, über Alternativen nachzudenken. Für technische Aufbauten ist der Rathaushof besser geeignet und urprünglich auch dafür vorgesehen. Auch die Karlskaserne oder das Mathildenareal würden sich als Alternative anbieten. Beim Mathildenareal könnte man das Projekt evtl. sogar in einer Kooperation mit der Filmakademie ausweiten und aufwerten.