Die Fraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN beantragt, dass die Stadtverwaltung Vorschläge unterbreitet, wie die Wohnbauentwicklung in der Innenstadt planerisch gesteuert werden kann. Insbesondere sollen Innenstadtbereiche ermittelt werden, in denen eine ungewollte bauliche Entwicklung in den nächsten Jahren zu einer Überprägung führen kann. Für wichtige Innenstadtbereiche, für die bisher kein qualifizierter Bebauungsplan besteht, sollen Mindestanforderungen wie Baugrenzen, Höhenentwicklung etc. festgelegt werden, um schwierige Einzelfallentscheidungen im Rahmen des § 34 BauGB zu verhindern.
Begründung:
Verschiedentlich ist es in letzter Zeit zur Genehmigung von recht massiver Nachverdichtung gekommen. Ziel des Antrages ist nicht, Nachverdichtung zu verhindern, sondern diese im Sinne einer geordneten Innenstadtentwicklung zu steuern. Potenziale für eine weitere Wohnbebauung in der Innenstadt sollen aufgezeigt werden, untergenutzte Flächen aufgenommen werden. Dabei geht es gleichzeitig darum, gewachsene Strukturen nicht zu zerstören.
Gerade erst hat die LKZ eine Serie zu den grünen Hinterhöfen in Ludwigsburg gebracht. Wie der Neubau Lindenstraße/Holzmarkt zeigt, sind diese aber zumindest teilweise bedroht. Auch massive private Parkierungsanlagen greifen in das Stadtbild ein. Anwohnerinnen und Anwohner im Umfeld des ehemaligen Schüleareals beklagen, dass die großen Kastanienbäume in der Schützenstraße weichen müssen. Es gibt sicherlich viele Beispiele, wo eine Steuerung durch die Stadtplanung sinnvoll wäre. Zuletzt wurde ein Bauvorhaben im westlichen Bereich zwischen Leonberger- und Karlstraße behandelt. Für diesen Innenstadtblock wäre z.B. eine aktivierende Planung wünschenswert.
Der Prozess zur Erarbeitung eines STEP „Innenstadt“ sollte begleitet werden von der Entwicklung planerischer Zielvorstellungen, die auch bau- und planungsrechtliche Festlegungen nach sich ziehen.