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Grüne: Ehemalige Flakkaserne hat das Potenzial für ein familienfreundliches Wohngebiet

 

Die Fraktion der Grünen ist überzeugt, dass das in der ehemaligen Flakkaserne geplante Wohngebiet zahlreiche Interessengruppen ansprechen wird, aber einen besonderen Anreiz für Familien bieten kann.

 

Stadträtin Roswitha Matschiner: „Angesichts schwindender Kinderzahlen stehen die Kommunen zunehmend im Wettbewerb um attraktives Wohnen für Familien.“ Ludwigsburg sei mit der ehemaligen Flakkaserne in der glücklichen Lage, ohne zusätzliche Versiegelung von Freiflächen ein Wohngebiet anbieten zu können, das – durch geringere Autodominanz - Kindern aller Altersklassen Aufenthaltsflächen im öffentlichen Raum bietet, die zu Bewegung und Kreativität ermuntern.

 

Allerdings sehen die Grünen die Gefahr, dass dieses Potenzial verspielt wird, wenn entlang der Erschließungsstraßen kostenlos Stellplätze im öffentlichen Raum angeboten werden, wie das im aktuellen Aufstellungsbeschluss vorgesehen ist. Wenn Kinder zwischen parkenden PKW die Straße queren müssen, seien sie extrem gefährdet. Die Querung der Erschließungsstraßen sei aber sowohl auf dem Weg in die Freiflächen im Norden als auch auf dem Weg zur Bushaltestelle an der Walter-Flex-Straße notwendig. Da Tiefgaragen erfahrungsgemäß nicht genutzt werden, wenn im öffentlichen Raum ausreichend wohnungsnahe Parkplätze vorhanden sind, sei zu befürchten, dass diese Stellplätze auch permanent belegt sind. Das Ziel, die Autos weitgehend aus dem öffentlichen Raum zu verbannen, werde mit dem Angebot kostenloser wohnortnaher Stellplätze nicht erreicht. Die Grünen haben deshalb den Antrag gestellt, dass öffentliche Stellplätze nicht am Straßenrand sondern kompakt auf zwei bis drei Quartiersparkplätzen oder in Quartiersgaragen angeboten werden sollen. Matschiner ist überzeugt, dass es ausreicht, wenn die Wohnungen für Anlieferungen angefahren werden können. Fahrzeuge sollten auf dafür geeigneten Flächen in fußläufiger Entfernung - nicht weiter als zur nächsten Bushaltestelle - geparkt werden können, wenn sie nicht in einer Tiefgarage oder auf der eigenen Parzelle abgestellt werden. Die öffentlichen Parkplätze seien auch als Besucherparkplätze geeignet. Da die Straßen der reinen internen Erschließung dienen, sei es möglich, diese als verkehrsberuhigte Bereiche auszubilden, die von Kindern sicher gequert werden können.

 

Im Vergleich zur bisherigen Planung würde für die Erschließungsstraßen rund die Hälfte der Fläche ausreichen und die Stadt könnte mehr Fläche vermarkten. Denkbar wäre auch die Bewirtschaftung der Quartiersparkplätze. Dieses zentrale Parken könnte von einer Quartiersgarage, die verkehrsgünstig im Eingangsbereich an der Comburgstraße gelegen wäre, unterstützt werden. Stadtrat Markus Gericke: „Die Wohnungsbau Ludwigsburg, die wahrscheinlich eigene Bauprojekte in dem Gebiet verwirklichen wird und dadurch Synergieeffekte erzielen könnte, sollte mit dem Bau sowie der Vermarktung und Betreuung der Quartiersgarage betraut werden.“ Auch dieser Vorschlag ist Inhalt des aktuellen Antrags der Grünen.

 

Außerdem wollen die Grünen Bauträger verpflichten, oberirdisch gesicherte Abstellplätze für Fahrräder und Kinderwagen einzurichten. Schließlich gebe es in nahezu allen Haushalten Fahrräder. Oft würden diese nur deshalb nicht genutzt, weil sie umständlich im Keller untergebracht sind. Das künftige Wohngebiet auf der ehemaligen Flakkaserne sei aber in einer optimalen Lage für das Fahrradfahren. Die Nutzung sollte deshalb auch so attraktiv wie möglich gemacht werden. In einem für Familien attraktiven Wohngebiet müsse es selbstverständlich auch in einem Mehrfamilienhaus, das von Bauträgern erstellt wird, ausreichend allgemeine Abstellfläche für Kinderwägen, Roller, Bobby-Car, usw. geben. Davon sei aber im bisherigen Aufstellungsbeschluss, der den ruhenden Verkehr bis ins Detail regelt, keine Rede.

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