Die Stadt reduziert den eigenen Einsatz von Streusalz entsprechend der Empfehlungen des Umweltbundesamtes und der eigenen Gehwegsatzung auf ein Minimum.
Gleichzeitig werden öffentlichkeitswirksame Maßnahmen (Presse und eigene Homepage) unternommen, um den übermäßigen Einsatz von Streusalz durch Private auf Gehwegen einzudämmen. Um die Beachtung der Gehwegsatzung zu fördern, werden Stichprobenkontrollen durchgeführt.
Über die getroffenen Maßnahmen wird der Gemeinderat zeitnah informiert.
Begründung:
Die Beeinträchtigungen durch den Einsatz von Streusalz scheinen bei vielen Bürgerinnen und Bürgern nicht mehr ausreichend im Bewusstsein zu sein. Die Stadtverwaltung sollte deswegen aktiv werden, um § 6 Abs. 2 der Gehwegsatzung gerecht zu werden:
„§ 6 Beseitigen von Schnee- und Eisglätte (Verbot von Streusalzverwendung)
(1) Bei Schnee- und Eisglätte haben die Verpflichteten die Gehwege sowie die Zugänge zur Fahrbahn rechtzeitig so zu bestreuen, daß sie vom Fußgänger bei Beachtung der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt ohne Gefahr benutzt werden können. Die Streupflicht erstreckt sich auf die nach § 5 Abs. 1 zu räumende Fläche.
(2) Zum Bestreuen ist abstumpfendes Material, wie Sand, Splitt oder Asche zu verwenden. Die Verwendung von Salz, salzhaltigen oder anderen umweltschädlichen Stoffen ist grundsätzlich verboten, Salz oder salzhaltige Stoffe dürfen nur bei Eisregen und Eisglätte an besonderen Gefahrenstellen, z.B. an Steilstrecken und Treppenanlagen verwendet werden und sind dabei auf ein Mindestmaß zu beschränken.“
Anlagen:
1) Presse-Information 33/2003 des Umweltbundesamtes,
Quelle: http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/presse-informationen/pd03-124.htm,
Stand: 05.01.2006
Winterdienst in Kommunen: Tausalz und Streumittel sparsam einsetzen Umweltbundesamt empfiehlt dreistufigen Einsatz von Schneeschieber, abstumpfenden Mitteln und Auftausalzen Für sichere Straßenverhältnisse zu sorgen und gleichzeitig die Umwelt zu schützen – das stellt den Winterdienst in den Städten und Gemeinden oft vor Konflikte. Was ist dran an Meldungen, Tausalz schade der Umwelt heute kaum noch, es sei ökologisch sogar Streumitteln wie Split oder Sand überlegen? Das Umweltbundesamt (UBA) weist darauf hin, dass Auftausalze den Boden, Bäume und Sträucher schädigen, aber auch Brücken und Fahrzeuge – mit erheblichen Folgekosten für Neuanpflanzungen, Reparaturen und Sanierungen. Bei Split und anderen abstumpfenden Mitteln – für Vegetation und Bauten verträglicher als Salz – kommt es darauf an, auf welche Weise sie gestreut und wie sie nach dem Winter entsorgt werden, denn: Das Streuen und Aufsammeln benötigen viel Energie. Unter dem Strich ist ein differenzierter, dreistufiger Winterdienst die beste Lösung: Stufe eins – für Fahrbahnen der Nebenstraßen: lediglich räumen und gar nicht streuen. Stufe zwei – für Bürgersteige und Radwege: Räumen und möglichst nur salzfreie, abstumpfende Mittel mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ streuen. Stufe drei – für Gefahrenstellen und auf Kreuzungen: sparsamer Einsatz von Feuchtsalz. Ziel sollte es nach Ansicht des UBA sein, die Verwendung von Tausalz auf ein absolutes Minimum zu begrenzen und auch abstumpfende Mittel nur einzusetzen, wo es für die Straßensicherheit unbedingt erforderlich ist. Trotz vieler Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen ist bislang noch kein weniger umweltschädliches Auftaumittel als Tausalz auf dem Markt. Abstumpfende Streumittel – wie Split, Sand und Kies – erfordern einen deutlich höheren Energieaufwand als Salz: Sie verursachen nach mehreren Studien höhere Kosten und sind insgesamt – berücksichtigt man die Transportwege und die Entsorgung – aus Umweltsicht nicht besser zu beurteilen als Tausalz auf der Fahrbahn. Die Frage der Entsorgung fällt dabei besonders ins Gewicht. Eine Wiederaufbereitung des eingesammelten Splits kommt aus wirtschaftlichen Gründen nicht in Frage. Da das wieder aufgenommene Streumittel verunreinigt ist – mit Reifenabrieb, Staub und anderem Straßenschmutz – wäre eine kostspielige Nassreinigung erforderlich. Gelegentlich besteht die Möglichkeit, das „Altgranulat“ für andere Zwecke zu verwenden, zum Beispiel für den Bau von Lärmschutzwällen. Abstumpfende Streumittel sind auf Straßen dann ökologisch sinnvoll, wenn zum Beispiel Bäume geschützt werden sollen. Auch Split und Granulat sollten indes sparsam eingesetzt werden. Bei der Verwendung von Granulaten, die aus Schlacken hergestellt wurden, sollte der Schwermetallgehalt überprüft sein. 33 salzfreie, abstumpfende Streumittel für den Winterdienst auf Gehwegen, in Parkanlagen und Innenhöfen gibt es mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ (RAL-UZ 13 – siehe Verzeichnis der Produkte und Anbieter im Internet unter der Adresse http://www.blauer-engel.de). Das Konzept eines „differenzierten Winterdiensts“, das die dreistufige Verwendung von Streustoffen nach Straßen- und Wetterlage vorsieht, ist ein geeignetes Instrument, den Winterdienst umweltverträglich zu gestalten und zugleich die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Stufe eins – die „Nullstreuung“ oder der „weiße Winterdienst“, wobei der Schnee nur geräumt wird – ist im kommunalen Bereich für untergeordnete Straßen gut geeignet, denn: Die Unfallhäufigkeit verringert sich hier durch umsichtiges Fahren. Stufe zwei: Eine verstärkte mechanische Schneeräumung mit Schneeschieber oder Kehrmaschine („Schwarzräumen“) erreicht oftmals ein befriedigendes Ergebnis und reduziert die nachfolgende Streuung mit abstumpfenden Mitteln oder Tausalz deutlich – sofern sie überhaupt noch erforderlich ist. Oft schreiben die Gemeinden privaten Anliegern vor, nur abstumpfende Streumittel zu verwenden. Stufe drei: Durch konsequente Einführung der Feuchtsalzstreuung lässt sich die Salzmenge bei gleicher Wirkung gegenüber der Streuung trockenen Salzgranulats verringern. Nur auf besonders gefährlichen und verkehrswichtigen Straßenabschnitten, wie beispielsweise starken Steigungen oder verkehrsreichen Kreuzungen, sollte Auftausalz eingesetzt werden. Weitere Möglichkeiten, den Einsatz von Salz zu reduzieren, bestehen darin, Wettervorhersagen besser zu nutzen und neue Dosiertechniken einzusetzen, zum Beispiel Thermostreuer. |
2) Internet-Auftritt der Stadt Detmold
Quelle: http://www.stadtdetmold.de/1104.0.html,
Stand: 05.01.2006
Januar
Salz - nein danke!
Hunde mögen Schnee - eigentlich. Der winterliche Spaziergang kann für Ihren Hund aber zur Qual werden! - Warum: Streusalz auf Straßen und Gehwegen lässt die Pfoten wund werden. Jeder Schritt bereitet dann Schmerzen!
Und die Tortur für Haustiere ist bei weitem nicht der einzige Nachteil von Streusalz:
- Streusalz greift Metalle an: Wir alle wissen, dass unsere Autos durch Kontakt mit Salz und Salzwasser schneller rosten.
- Streusalz zerfrisst Stein und Beton: Salzwasser dringt in feinste Poren ein und zerstört Bauwerke von innen heraus.
- Streusalz macht unser Wasser krank: es erhöht den Salzgehalt unserer Gewässer und gefährdet das Leben im Wasser: von der Alge bis zur Forelle
- Streusalz ruiniert unsere Gesundheit: über das Grundwasser gelangt es in unser Trinkwasser, dessen Salzgehalt zeitweise bei 200 mg/l und höher liegt. Das fördert den Bluthochdruck und macht es beispielsweise Nierenkranken unmöglich, eine salzarme Diät einzuhalten.
- Streusalz macht den Boden unfruchtbar: Salzanreicherung lässt den Boden verkrusten; außerdem verdrängt Salz Nährstoffe wie Kalium und Kalzium.
- Salz tötet Pflanzen: wenn nach dem Winter das Pflanzenleben wieder erwacht, enthalten Boden und Bodenwasser viel Salz, das über die Wurzeln in Blumen, Kräuter und Bäume eindringt und die Pflanzen von innen heraus zerstört.
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Salzstreuen verboten
Aus diesen Gründen verbietet die Straßenreinigungssatzung grundsätzlich, auf Gehwegen Salz oder sonstige auftauende Stoffe zu streuen. Ihre Verwendung ist nur in besonderen Ausnahmefällen erlaubt (--> Satzungstext ).
Es gibt Alternativen
Zum Streusalz gibt es reichlich Alternativen. - Verwenden Sie altbekannte Mittel und Methoden oder achten Sie beim Einkauf von Streumitteln auf den blauen Umweltengel!
- Alte Hausmittel: Wo noch Asche, Holzspäne oder Sägemehl anfallen, können sie als billiges Streugut verwendet werden.
- Granulat ist umweltschonender als Salz; es kann allerdings schädliche Beimengungen enthalten!
- Sand oder Splitt sind für Boden, Wasser und Pflanzen unschädlich. - Verwenden Sie beispielsweise Sand aus Ihrem Kindersandkasten. Ihre Kinder freuen sich im Sommer über den neuen Sand.
Eine Liste mit Streumitteln mit dem Umweltzeichen "Blauer Engel" erhalten Sie hier